Prinzipiell gilt: aussagekräftige Unterlagen sind Gold wert. Du hast in der Regel nur einmal die Chance auf Dich aufmerksam zu machen, indem Du eine gut aufbereitete und individuelle Bewerbung schickst
1. Das Anschreiben ist maximal eine Seite lang und macht Lust darauf, Dich einzuladen und kennenzulernen
Im Anschreiben sind die Antworten auf die drei zentralen Fragen enthalten: Wieso bewirbst Du Dich? Wieso gerade bei diesem Unternehmen? Wieso sollte man gerade Dich einstellen? Wenn Du diese drei Fragen beantwortest und sich die Antworten im Anschreiben widerspiegeln, bist Du gleichzeitig auf das folgende Vorstellungsgespräch bestens vorbereitet.
Mein bester Tipp für ein gelungenes Anschreiben: setze Dich hin und schreibe von Herzen! Immer wieder höre ich Personaler sagen und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die meisten Anschreiben langweilen, weil stets die gleichen Formulierungen darin zu finden sind. Dazu fehlt in über 80 % der Anschreiben, wieso der/die Kandidat/in an dem Unternehmen interessiert ist.
Wenn Du einfach mal runterschreibst, weshalb Dich die Stelle und das Unternehmen wirklich interessiert und weshalb Du dafür geeignet bist, kommen oftmals die besten Formulieren dabei heraus! Also, schreibe den Text erst einmal ohne viel Nachdenken und mit ehrlichen Antworten runter. Nach dem Runterschreiben legst Du den Text beiseite und machst eine Pause. Dann setzt Du Dich noch einmal ran und gehst in Ruhe den Text durch. Du gibst ihm nun Struktur, das heißt Du stellst Dir am besten die Frage, ob Dir der Leser gedanklich gut folgen kann. Zum Schluss nimmst Du gegebenenfalls kleine Abänderungen bei den Formulierungen vor.
Wir merken in der Regel sofort, ob sich jemand mit dem Anschreiben eigene Gedanken gemacht hat, Dinge ehrlich meint und reagieren entsprechend.
2. Der Lebenslauf ist genauso wichtig wie das Anschreiben und ist maximal zwei Seiten lang
Die einzelnen beruflichen Stationen im Lebenslauf sind mit Bulletpoints (Stichpunkten) unterlegt, so dass der/die Personalentscheider/in gleich einen Eindruck bekommt, was Du bei der „XY AG“ gemacht hast.
Ganz wichtig: passe den Lebenslauf bei jeder Bewerbung gemäß dem Anforderungsprofil der Stellenausschreibung an. Uns interessiert, welche Deiner beruflichen Erfahrungen am besten zu der besetzenden Stelle passen. Das wollen wir im Lebenslauf in den einzelnen Stationen wiederfinden. Wenn ich als Bewerbungscoach einen Lebenslauf schreibe, gehe ich Punkt für Punkt die Aufgabenbeschreibung und das Anforderungsprofil der Stellenausschreibung durch und gleiche die Stichpunkte unter den beruflichen Erfahrungen an. Gerne kannst Du ab und an die gleichen Formulierungen aus der Ausschreibung verwenden.
Je mehr Übereinstimmungen wir aus Deinem Lebenslauf mit der zu besetzenden Stelle entnehmen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass wir annehmen, dass genau Du der/die Passende für die Position bist.
3. Übersichtlichkeit und Struktur bei der Bewerbung gewinnt. Und: eine Bewerbungsdatei reicht vollkommen
Häufig werde ich gefragt, nach welchen DIN-Normen eine Bewerbung erstellt werden soll. Das ist meiner Meinung nach unwesentlich. Viel wichtiger ist, dass die Unterlagen zum einen übersichtlich erstellt werden, fehlerfrei sind und zum anderen einer Struktur folgen.
Schicke, wenn es nicht anders gefordert ist, bitte nur eine Datei mit der Bezeichnung „Bewerbung_Sabine Beispiel“ mit. In dieser Datei sind in der Reihenfolge enthalten: Anschreiben, gegebenenfalls Deckblatt (mit Foto), CV (mit Foto, wenn kein Deckblatt) und relevante Zeugnisse. Es reicht, die Zeugnisse einfach antichronologisch, das heißt ohne Kategorisierung und hintereinander weg, anzuordnen. Mir fällt immer wieder auf, dass oft mehrere Dateien mitgeschickt werden. Das nervt bei der Personalauswahl. Wir Personalentscheider haben in der Regel wenig Zeit und sehr viele Bewerbungen vorliegen. Wenn jemand sieben Dateien mitschickt, ist das mühselig und zeitraubend, wenn wir jedes Dokument einzeln öffnen. Besser ist eine Datei, als PDF formatiert und mit einer Dateigröße von maximal 5 MB.
Mit einem Klick können wir Deine Bewerbungsunterlagen lesen und drücken bei Bedarf nur noch den Printbutton. Einfach und schnell gewinnt.
Der beste Tipp zum Schluss:
Versetze Dich in die Lage des/der Personalentscheiders/in. Mache es ihm/ihr so einfach wie möglich, was die Aufbereitung, die Handhabbarkeit der Bewerbung angeht. Was würde Dich begeistern? Was ist Dir wichtig?
Es hilft sehr die Perspektive zu ändern! Wir Personalentscheider sind auch nur Menschen, die sich wünschen, dass die offene Position schnellstmöglich besetzt wird und wir hoffentlich mit Deiner Bewerbung endlich die/denjenigen gefunden haben.
Dieser Ratgeber wurde Dir von dem erfahrenen Berufs- und Bewerbungscoach Christine Werner (www.christinewerner.net) zur Verfügung gestellt.
© Copyright 2018 – Urheberrechtshinweis
Alle Inhalte dieses Ratgebers, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt.
Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei Christine Werner.